Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote der EKHN zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular und auf facebook sind wir offen für Ihre Anregungen.

Menümobile menu

Frauen

„Finanzierung von Frauenhäusern bleibt weiterhin unbefriedigend“

funky-data/istockphoto.com

Mehr als ein Viertel der deutschen Frauen haben schon einmal körperliche oder sexualisierte Gewalt erfahren. Frauenhäuser sollen ihnen eine Zuflucht bieten, aber die Frauenhäuser leiden unter finanzieller Not. Die Diakonie sieht die Politik in der Pflicht.

Laut Diakonie Deutschland suchen jedes Jahr bundesweit etwa 16.000 Frauen mit fast ebenso vielen Kindern Zuflucht in einem Frauenhaus. Sie fliehen vor Ehemännern, Lebenspartnern oder Vätern, die sie schlagen, erniedrigen, beschimpfen, isolieren oder bedrohen. „Nicht selten wird ihnen in größter Not der Zugang zu Schutz und Hilfe aufgrund ungeklärter Finanzierungsfragen und bürokratischer Hürden erschwert oder gar verwehrt“, sagt Maria Loheide von der Diakonie Deutschland anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März.

„Vor allem in ländlichen Gegenden gibt es nicht genügend Frauenhäuser und Fachberatungsstellen. In Städten sind dafür die Wartezeiten lang“, so Loheide. „Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine schwere Menschenrechtsverletzung. Deutschland ist verpflichtet, aktiv dagegen vorzugehen und wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz der Opfer zu treffen“, fordert Loheide. 

Unterfinanzierte Frauenhäuser

Das Unterstützungssystem sei in den meisten Bundesländern unterfinanziert, sodass die erforderlichen Leistungen und die notwendige Qualität nicht erbracht werden können. Eine Weiterentwicklung des Hilfesystems sei kaum möglich, so die Diakonie. Hinzu kämen in den vergangenen Monaten immer mehr geflüchtete Frauen, die von Gewalt betroffen seien. Personalknappheit bringe zudem die Mitarbeiterinnen an ihre Grenzen, beschreibt Loheide die Situation in den Frauenhäusern.

„Seit 1976 gibt es in Deutschland Frauenhäuser und seitdem ist die Finanzierung ein Problem. Die Bundesregierung muss endlich die Initiative ergreifen und die Länder und Kommunen zu tragfähigen Lösungen verpflichten", so die Fachfrau. „Für uns heißt das: Ein einheitlicher Rechtsrahmen mit einem Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfeleistungen für von Gewalt betroffene Frauen.“

Hintergrund:
Mehr als 127.000 Personen pro Jahr sind Opfer einer Straftat im häuslichen Umfeld, 82 Prozent davon sind Frauen (Quelle: Bundeskriminalamt). 2015 waren mehr als 104.290 Opfer weiblich. Die Zahlen zeigen laut Diakonie Deutschland nur die Spitze des Eisbergs. Weil viele Frauen schweigen und sich weder an eine Beratungsstelle oder die Polizei wenden, sei von einer sehr hohen Dunkelziffer auszugehen. 

Du wirst Gottes Kraft in der Schwachheit erfahren,
nicht vorher, nicht daran vorbei.
In der eigenen Schwachheit, in den Dingen,
um die ich einen großen Bogen mache,
meine Tabus, meine wunden Punkte.
Aber es tut nicht nur weh, es tut auch gut,
am wunden Punkt berührt und geheilt zu werden.
Und es führt kein Weg daran vorbei,
wenn es richtig gut werden soll.

to top