Ehemalige polnische KZ-Häftlinge bei Kirchenpräsident Jung
„Wir dürfen nicht nachlassen uns zu erinnern“
13.09.2010
krebs
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Weitere Zeichen der Versöhnung setzen
Dabei sagte der Kirchenpräsident, es brauche Menschen, die weiter daran arbeiteten, dass „Zeichen der Versöhnung und Hoffnung gesetzt würden“. An jede Generation müsse die Erinnerung auch an all das Schreckliche der nationalsozialistischen Geschichte „immer wieder neu“ weiter gegeben werden, damit so etwas nie wieder passiere. „Wir dürfen nicht nachlassen uns zu erinnern“; sagte Jung.
Überlebende zu Gast in Deutschland
Zu der Gruppe, die der Frankfurter Verein „Zeichen der Hoffnung“ nach Deutschland eingeladen hatte, gehören 20 ehemalige KZ-Häftlinge im Alter von 65 bis 87 Jahren. Die jüngste war im KZ Auschwitz geboren, andere waren monate- oder jahrelang Häftlinge in den Lagern Auschwitz, Buchenwald, Dachau, Netzweiler, Ravensbrück und anderen Lagern. Begleitet wurden die 14 Frauen und 6 Männer von Mitgliedern des Vorstands von „Zeichen der Hoffnung“ mit dem Vorsitzenden des Vereins, dem Akademiedirektor Dr. Hermann Düringer.
Wie in den Vorjahren sind die polnische Gäste in der Rheingau-Taunus-Klinik in Bad Schwalbach untergebracht, die von der “Willy Robert Pitzer Stiftung“ betrieben wird. Diese sorgt auch für den Aufenthalt in Deutschland. „Zeichen der Hoffnung“ organisiert und begleitet die Erholungsmaßnahme. Bei der Begegnung mit dem Kirchenpräsidenten bedankten sich Vertreter der polnische Gästegruppe für den Aufenthalt hier. „Wir kommen zu Freunden, zu Menschen, die uns annehmen wie wir sind“, sagte ein Besucher und eine andere Besucherin ergänzte: „Die Herzlichkeit der Gastgeber nehmen wir mit nach Hause.“
Das Programm
Zum Programm der zweiwöchigen Erholungsfreizeit in Deutschland von 6. bis 20. September gehören neben dem Empfang durch die Kirchenleitung der EKHN auch Besuche in Wiesbaden mit einem Empfang im Rathaus sowie ein Empfang im Frankfurter Römer. Dazu kommen Ausflüge, aber auch Zeitzeugengespräche in Schulen in Wiesbaden, Mainz und Bad Schwalbach.
Zeichen der Hoffnung
Kirchenpräsident Jung dankte dem Verein „Zeichen der Hoffnung“ und der Pitzer Stiftung für ihr Engagement für die ehemaligen Opfer. "Zeichen der Hoffnung" versteht sich als evangelische Initiative, die sich für eine bessere Zukunft von Polen und Deutschen engagiert. Die Initiative unterstützt seit 1977 Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Polen, insbesondere Überlebende deutscher Konzentrationslager mit Medikamenten und Geldspenden. Seit einigen Jahren führt das Hilfswerk für diesen Personenkreis regelmäßig Erholungs- und Begegnungsreisen in Polen und Deutschland durch. Außerdem organisiert es soziales Engagement von jungen Menschen für alte und hilfsbedürftige Menschen in Polen. Dabei arbeiten Freiwillige und Zivildienstpflichtige mit polnischen Partnerorganisationen in Krakau und Breslau zusammen.
gez.: Stephan Krebs, Pressesprecher Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)