Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote der EKHN zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular und auf facebook sind wir offen für Ihre Anregungen.

Menümobile menu

Familie

Training für Männer mit Gewaltproblemen schützt vor allem Kinder

Harry Hautumm/pixelio.deBlaues Auge durch häusliche GewaltVor allem Kinder und Frauen leiden unter häuslicher Gewalt.

Manche Männer schlagen zu, wenn sie sich überfordert fühlen. Sie finden Hilfe beim Diakonischen Werk Hochtaunus. Die Berater blicken auf ein Jahr Täterarbeit zurück und stellen fest: Sie sei vor allem Präventionsarbeit.

„Von häuslicher Gewalt sind meist nicht nur Partnerinnen sondern auch Kinder betroffen – selbst wenn sie ‚nur‘ Zuschauer sind“, sagt Irene Finger. Die Familien-Expertin der Diakonie Hessen sagt: „Die Täterberatung ist präventive Arbeit für den Kinderschutz.“ Nach einem Jahr Täterarbeit im Diakonischen Werk Hochtaunus in Bad Homburg hat sich gezeigt, dass vor allem Männer, die in ihrem Zuhause Gewalt ausüben Hilfe finden können.

Wie aus dem Kreislauf der Gewalt aussteigen?

Ziel der Täterarbeit sei es, die Probleme zu finden, die immer wieder zu Gewalt führen. In Einzelberatungen und Gruppentraining lernten die Männer Konflikte konstruktiv zu lösen. So wurde es den Betroffenen möglich, dem persönlichen Kreislauf der Gewalt entkommen. Das Diakonische Werk Hochtaunus habe außerdem Opferschutz geboten. 

„Viele Täter häuslicher Gewalt erleben sich selbst als ohnmächtig. Von Konflikten und Auseinandersetzungen fühlen sie sich schnell überfordert“, sagte Peter Leiding. Er bietet das Training für Männer mit Gewaltproblemen an. Er schildert von den Erfahrungen der Betroffenen: „In ihrer Hilflosigkeit können sie die innere Ruhe nicht mehr bewahren und schlagen zu. Sie haben meist nicht gelernt, mit solchen emotionalen Stimmungen umzugehen.“ 

„Opfer haben keine Schuld“

Der Experte betont, dass es für viele Männer eine persönliche Herausforderung sei „sich auch einmal schwach und hilflos zu erleben, ohne in scheinbar auswegloser Situation zuzuschlagen“. In den Treffen haben die Männer gelernt, dass gewaltsames Vorgehen niemals gerechtfertigt ist. Vor allem „dass sie allein für ihr Verhalten verantwortlich sind“, so der Experte. „Schuldzuweisungen, das Opfer habe zumindest eine Teilschuld, sind nicht akzeptabel“, betont Leiding. 

Gemeinsame Arbeit mit Jugendamt, Polizei und anderen Einrichtungen

Michael Hibler, Leiter des Diakonischen Werks, wies auf die gute Zusammenarbeit mit Jugendamt, Polizei, Staatsanwaltschaft, Richtern, Bewährungshelfern, Frauenhilfeeinrichtungen und sozialen Trägern hin, die unbedingt notwendig sei. „Täterarbeit bei häuslicher Gewalt braucht Kooperationen und Zuweisende, Menschen und Institutionen, die von der Notwendigkeit und hilfreichen Wirkung des Beratungskonzepts überzeugt sind“, so der Leiter. 

In der Diakonie Hessen wird an insgesamt sechs Standorten Täterberatung bei häuslicher Gewalt angeboten. Männern mit Gewaltproblemen im häuslichen Nahbereich werden Einzelberatungen und Gruppentraining angeboten. Im Jahr 2013 wurden in der Diakonie Hessen 220 Fälle bearbeitet, etwa 1.100 Beratungsgespräche fanden statt.

Du wirst Gottes Kraft in der Schwachheit erfahren,
nicht vorher, nicht daran vorbei.
In der eigenen Schwachheit, in den Dingen,
um die ich einen großen Bogen mache,
meine Tabus, meine wunden Punkte.
Aber es tut nicht nur weh, es tut auch gut,
am wunden Punkt berührt und geheilt zu werden.
Und es führt kein Weg daran vorbei,
wenn es richtig gut werden soll.

to top