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Aramäische Geflüchtete

Jesu Muttersprache in Gefahr

dek

Aramäisch gilt als die Muttersprache Jesu. Bis heute sprechen Menschen Aramäisch, auch einige Christen aus dem Nahen Osten. Manche haben als Geflüchtete in Deutschland Schutz gefunden. Eine davon ist Aida Heinemann.

„Die Sprache Jesu stirbt.“ So endet ein Artikel von Welt-Online. Theologen gehen davon aus, dass Jesu Muttersprache das Aramäische war. In Galiläa wurde damals allerdings auch griechisch gesprochen, in Jerusalem aramäisch und hebräisch. Auch nach Jesu Tod blieb seine Sprache über Jahrtausende erhalten. In mehreren christlichen Kirchen des Ostens wurde Aramäisch in den Gottesdiensten gesprochen und bis heute ist es Liturgiesprache geblieben. In christlichen und jüdischen Gemeinden überdauerte die Sprache in abgelegenen Gegenden Syriens, der Türkei, des Iraks und Irans.

Gefährdete Sprache

Doch seit rund 150 Jahren stehen diese Minderheiten auf unterschiedliche Weise unter Druck, sie haben vor allem durch die massiven Verfolgungen des so genannten Islamischen Staates und anderer Terrormilizen gelitten. Deshalb hat ein großer Teil der aramäisch sprachigen Bevölkerung ihre Heimat verlassen. Juden sind nach Israel ausgewandert, Christen in den Westen. Durch die Situation der Zerstreuung ist es für die aramäisch sprachigen Gruppen schwierig, ihre Sprache an die nächste Generation weiterzugeben. 

Auch Aida Heinemann hat aramäische Wurzeln, heute lebt sie in Hachenburg, im Dekanat Bad Marienberg in der EKHN. Ihre Eltern sind Aramäer und mussten selbst bereits als Kinder aus der Türkei fliehen. Ziel war Aleppo in Syrien. Von dort kamen die Eltern mit einem Teil ihrer Kinder vor 21 Jahren nach Deutschland. Beim Gesprächs- und Vortragsabend zum Thema „Unterwegs sein mit der Bibel“ im Erlebnisraum Bibel im Haus der Kirche in Westerburg berichtete Aida Heinemann von ihrem Leben als Fremde.

Glaube als Halt

Im Kriegsgebiet Syrien wohnen noch viele Angehörige Heinemanns, denen die Familie nun zu helfen versucht. Aida Heinemann berichtete davon, wie es ist, schon in der dritten Generation unterwegs und nirgendwo wirklich zu Hause sein zu können. Wichtig sei ihr der christliche Glaube, der ihr Halt gebe. Sie setzt sich für den Frieden und die Ökumene und den Zusammenhalt der christlichen Konfessionen ein. Die Veranstalterin des Vortragsabends, Pfarrerin Sabine Jungbluth, dankte Aida Heinemann für ihren offenen Bericht. Über die Beispiele der Bibel von Menschen mit Aufbruch- und Fremdheitserfahrungen und die eigenen Erlebnisse waren die Teilnehmenden im Anschluss eingeladen, ins Gespräch zu kommen.

Quellen:
Gregor Geiger OFM: Die Sprachen Jesu, in: Im Land des Herrn / www.academia.edu
Berthold Seewald: Wie Jesu Mundart zur ersten Weltsprache wurde, in: Welt N24 – Online 24.3.2016

[Sabine Hammann-Gonschorek / RD]

Du wirst Gottes Kraft in der Schwachheit erfahren,
nicht vorher, nicht daran vorbei.
In der eigenen Schwachheit, in den Dingen,
um die ich einen großen Bogen mache,
meine Tabus, meine wunden Punkte.
Aber es tut nicht nur weh, es tut auch gut,
am wunden Punkt berührt und geheilt zu werden.
Und es führt kein Weg daran vorbei,
wenn es richtig gut werden soll.

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