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In seiner Weihnachtspredigt kritisiert Kirchenpräsident Jung die zunehmenden Rüstungsexporte und bezeichnet die biblische Friedensvision als unverzichtbar

"Nicht zufrieden geben mit erkauftem und erzwungenem Frieden"

Darmstadt/Frankfurt, 25. Dezember 2012. Die Sehnsucht nach Frieden stellt Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), ins Zentrum seiner Wehnachtspredigt, die er am ersten Weihnachtstag (25. Dezember 2012) in der St. Katharinen Kirche in Frankfurt am Main halten wird.

Für ihn gehört dazu auch die Trauer und die Wut über die anhaltende Gewalt in der Welt und die zunehmenden deutschen Rüstungsexporte. Wörtlich sagt Jung: "Es macht mich traurig und auch wütend, wenn ich – wie jetzt wieder im Dezember - höre und lese, dass Deutschland nach den USA und Russland auf Platz drei der größten Rüstungsexporteure steht. Wir fördern damit nicht den Frieden in dieser Welt!" Zwar könnten Waffen an manchen Stellen helfen Gewalt einzudämmen. Aber "wirklichen Frieden schaffen können sie nicht". Jung bezeichnet es auch als absurd, wenn in Amerika Menschen nach dem Amoklauf in der Schule in Newtown vorschlagen Lehrer zu bewaffnen, um sich in solchen Situationen zu verteidigen. Jung weist darauf hin, dass die Weihnachtsgeschichte und die Lebensgeschichte Jesu eine andere Friedensbotschaft enthalte. Ihr zufolge komme der Frieden Gottes anders in diese Welt hinein: "Nicht mit Macht und Gewalt, sondern dann, wenn Menschen bereit sind, auf Macht und Gewalt zu verzichten."

In seiner Predigt wird Jung "zwei Friedensbringer" gegenüberstellen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und in der biblischen Weihnachtsgeschichte aufeinanderstoßen: Den römischen Kaiser Augustus, der einem Weltreich mit Waffengewalt den römischen Frieden aufgezwungen hat, und Jesus, der als machtloses Kind in Bethlehem am Rand des Römischen Reiches geboren wird. Dabei sei die Botschaft der Geschichte eindeutig: "Dieses Kind im Stall von Bethlehem bringt den Frieden, nicht jener – der Kaiser in Rom."

Zumindest an den Weihnachtstagen werde dies weithin Wirklichkeit – viele Konflikte ruhten, sagte Jung. Doch bereits wenige Stunden danach laufe die Welt wieder weiter nach ihren eigenen Gesetzen. Doch Jung widerspricht der Konsequenz, dass der Friede, den Christus bringe, nur ein innerer, persönlicher Frieden sein könne und der christliche Glaube sich entsprechend nur um den Seelenfrieden zu kümmern habe. "Kann man einen inneren Frieden gegen einen äußeren Frieden ausspielen?", fragt Jung und verneint dies: "Die Botschaft der Weihnachtsgeschichte ist ja gerade: Der Frieden Gottes ist keine fromme Idee, der Frieden Gottes ist ein Mensch mitten in dieser Welt." Zugleich weist Jung darauf hin, "dass man mit dem Glauben an Gottes Frieden keine Politik machen kann, weil ein Staat ganz ohne Macht und Gewalt nicht wird auskommen können".

Aber die Welt könne auf den Frieden, für den Jesus stehe, nicht verzichten. Der komme nicht mit Macht und Gewalt in die Welt, sondern indem Menschen bereit seien, auf Macht und Gewalt zu verzichten. Dazu ermuntert Jung: "Die Welt braucht Menschen, die sich erfüllen lassen von der Kraft seines Friedens – in den alltäglichen Auseinandersetzungen und Streitereien, in den Krisengebieten dieser Welt, in den Hilfsorganisationen, in den Armeen und in den Regierungen dieser Welt." Es brauche Menschen, "die sich nicht zufrieden geben mit erkauftem und erzwungenem Frieden". Es brauche Menschen, „die Gottes Frieden kennen und ersehnen".

Verantwortlich: Stephan Krebs, Pressesprecher

Du wirst Gottes Kraft in der Schwachheit erfahren,
nicht vorher, nicht daran vorbei.
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um die ich einen großen Bogen mache,
meine Tabus, meine wunden Punkte.
Aber es tut nicht nur weh, es tut auch gut,
am wunden Punkt berührt und geheilt zu werden.
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