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Begegnung

Mainzer Religionen für Toleranz

Juliane DielNeujahrsempfangNeujahrsempfang

Rund 50 Vertreter der jüdischen, christlichen und muslimischen Glaubensgemeinschaften nahmen am interreligiösen Neujahrsempfang in Mainz teil, sie folgten der Einladung des Evangelischen und Katholischen Dekanats zum gemeinsamen Austausch.

„Wir freuen uns sehr, dass wir diese schöne Tradition hier in Mainz etablieren konnten und man jedes Jahr wieder in bekannte Gesichter blickt“, begrüßte Dr. Birgit Pfeiffer, Präses des Evangelischen Dekanats Mainz, die Gäste im Erbacher Hof. Ein neues Gesicht war jedoch mit dabei: der neue Rabbiner der  Jüdischen Gemeinde Aharon Vernikovsky. Rabbiner Vernikovsky zeigte sich erfreut über die bunt gemischten Tische: „Solch ein Abend ist eine wunderbare Gelegenheit für mich, die religiöse Vielfalt in Mainz kennen zu lernen.“

Friedliches Miteinander als Gegenpol zur ernsten Nachrichtenlage

Mit dabei war in diesem Jahr auch Marianne Grosse, Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur der Landeshauptstadt Mainz. Grosse lobte die Initiative der Dekanate und bezeichnete den interreligiösen Empfang mit gutem Essen und anregenden Gesprächen als Kernpunkt des Zusammenkommens: „Wenn man die Nachrichten sieht, scheint es undenkbar, dass verschiedene Religionen friedlich miteinander leben können. Doch Religion und Politik ist immer abhängig von den Menschen, die es leben. Daher ist es so wichtig, dass wir Abende wie diesen gemeinschaftlich erleben.“

Plädoyer für Toleranz gegenüber Andersgläubigen

Eine intensive Diskussion auf Grundlage einer Erklärung zu den Anschlägen von Paris entwickelte sich nach dem gemeinsamen Essen. Alle anwesenden Vertreter der jüdischen, christlichen und muslimischen Mainzer Gemeinden waren sich einig, dass jede Form von Gewalt im Rahmen der Religionen zu verurteilen sei. Gemeinsam wollen sie für Toleranz gegenüber Andersgläubigen eintreten und so die Werte des Glaubens schützen.

Für die Themen der anderen sensibel werden

Kontrovers wurde jedoch das Verhältnis von Meinungsfreiheit und der Schutz von religiösen Gefühlen betrachtet. Dekan Andreas Klodt resümierte den Abend: „Es ist wichtig, dass wir bei allem was uns unterscheidet gemeinsam gegen Terror im Namen des Glaubens einstehen. Die verschiedenen Positionen zur Meinungsfreiheit zeigen, wie wichtig solche Gespräche auf Augenhöhe miteinander sind und für Andersdenkende sensibilisieren.“ Um die Gespräche zu intensivieren, wurde verabredet, sich zukünftig mehrmals pro Jahr zu treffen und anzustreben, einen gemeinsamen „Rat der Religionen“ in Mainz zu etablieren.

[Juliane Diehl]

Du wirst Gottes Kraft in der Schwachheit erfahren,
nicht vorher, nicht daran vorbei.
In der eigenen Schwachheit, in den Dingen,
um die ich einen großen Bogen mache,
meine Tabus, meine wunden Punkte.
Aber es tut nicht nur weh, es tut auch gut,
am wunden Punkt berührt und geheilt zu werden.
Und es führt kein Weg daran vorbei,
wenn es richtig gut werden soll.

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