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Boko Haram in Nigeria

Mainzer Hilfsverein baut Siedlung für nigerianische Witwen

privatDas Gästehaus soll später auch als Einnahmequelle dienen

16 nigerianische Witwen und ihre 72 Kinder leben dank eines Mainzer Vereins wieder in Häusern. Seit drei Jahren unterstützt der Verein „Widows Care“ Frauen in Nigeria, die durch Massaker der Terrorgruppe Boko Haram zu Witwen geworden sind.

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Dorf für Witwen Eine Witwe und ihre Kinder vor ihrem neuen Haus Eine Witwe und ihre Kinder vor ihrem neuen Haus Unterricht in Nigeria: Eine Schule soll noch gebaut werden Unterricht in Nigeria: Eine Schule soll noch gebaut werden Die Fischzucht soll zum Einkommen der Witwen beitragen Die erste selbstgestrickte Babygarnitur wurde bereits verkauft

Ein von Mainzer Pfarrerinnen gegründeter Hilfsverein hat in Nigeria eine Siedlung für Flüchtlingsfrauen gebaut, deren Männer von der Terrorgruppe „Boko Haram“ ermordet wurden. Auf einem Grundstück in der Nähe der Hauptstadt Abuja seien 16 einfache Häuser entstanden, berichtete die Vereinsvorsitzende von „Widows Care“, Renate Ellmenreich, am Montag in Mainz. Insgesamt seien dort bislang 16 Frauen und 72 Kinder untergekommen.

„Witwen sind die rechtlosesten Menschen im Land“

„Witwen sind die rechtlosesten Menschen im Land“, begründete die Mainzer Ruhestandspfarrerin ihr Engagement. Im Nordosten Nigerias würden bis heute jede Nacht Dörfer von den Terrorkämpfern überfallen. Männer würden dabei ermordet, Frauen und Kinder versklavt. In der Provinzhauptstadt Maiduguri könnten die unzähligen Flüchtlinge schon längst nicht mehr ausreichend versorgt werden. Dort leistet der Mainzer Verein bereits seit zwei Jahren Überlebenshilfe in Form von Lebensmittelspenden an registrierte Witwen. Viele dieser Frauen hätten unaussprechliche Grausamkeiten durchlitten und seien schwer traumatisiert.

Einigen der Witwen habe die Hilfe aus Deutschland nun einen Neuanfang in einem 1.000 Kilometer entfernten, sicheren Teil des Landes ermöglicht, berichtete Ellmenreich. Alle Bewohnerinnen hätten sich vor der Aufnahme in die Siedlung verpflichtet, durch selbstständige Arbeit Geld zu verdienen und ihre Kinder zur Schule zu schicken. Neben Frauen, die Kleidung nähen und stricken, gebe es inzwischen auch eine Gruppe, die eine Fischzucht begonnen habe.

Frauen müssen jeden Tag mehrere Stunden lang Feuerholz zum Kochen suchen

„Eines der nächsten Projekte ist eine Hühnerfarm, aber dafür hat das Geld nicht mehr gereicht“, sagte die Pfarrerin. Nach eigenen Angaben ist sie bereits auf der Suche nach weiteren Grundstücken, um dort ebenfalls Häuser zu bauen und weiteren Terroropfern die Umsiedlung aus der Krisenregion zu ermöglichen. Außerdem sollen die Witwen beim Schulgeld für ihre Kinder und beim Bau einer Biogasanlage unterstützt werden. Derzeit müssten die Frauen noch jeden Tag mehrere Stunden lang Feuerholz zum Kochen suchen. Die Projekte von „Widows Care“ sollten aber auch künftig überschaubar bleiben, weil in großen Strukturen „überall zu viel Geld kleben bleibt“.

Renate Ellmenreich reist regelmäßig auf eigene Kosten nach Nigeria. Vor dem Aufkommen von „Boko Haram“ war sie für eine Missionsgesellschaft in der heutigen Krisenregion tätig. Ihr damaliges Wohnhaus werde mittlerweile von der Terrormiliz als Hauptquartier genutzt, berichtete sie. An einen schnellen Sieg über die Kämpfer glaubt sie nicht. Abseits der großen Orte und Hauptstraßen könnten die Mörder und Plünderer von „Boko Haram“ noch Jahrzehnte weiter ihr Unwesen treiben.

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