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Tödliches Unglück bei Waffenschau

„Ihr Vermächtnis ist der Frieden“

Kurt-Helmuth Eimuth

Kirchenpräsident Jung erinnert an den tragischen Tod der Frankfurter Pfarrersfamilie Jürges vor 30 Jahren.

Darmstadt/Frankfurt a.M., 13. Mai 2013. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung hat an den tragischen Tod der Frankfurter Pfarrersfamilie Jürges vor 30 Jahren erinnert. Am Pfingstsonntag, dem 22. Mai 1983, war während einer Flugschau auf dem damaligen militärischen Teil des Rhein-Main-Flughafens ein kanadischer Kampfjet abgestützt und hatte den Wagen der Pfarrersfamilie getroffen. Martin Jürges (40), seine Frau Irmtraud (38), seine Mutter Erna (77) und seine beiden Kinder Katharina (1) und Jan (11) starben sofort am Unglücksort nahe der heutigen Commerzbank-Arena. Die 19-jährige Nichte Gesine Wagner erlag knapp drei Monate später ihren schweren Verbrennungen.

Kirchenpräsident Jung bezeichnete das Unglück, das sich anlässlich einer Waffenschau ereignet hatte, als „tragisch und verstörend“. Das Kampfflugzeug traf die Familie eines friedensbewegten Pfarrers und löschte sie aus. Wörtlich sagte Jung: „Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau erinnert an Pfarrer Martin Jürges und seine Familie sowie an Gesine Wagner. Im Feuer ist ihr Leben verbrannt. Ihr Vermächtnis ist der Frieden.“ 

Rüstung kann auch in Friedenszeiten töten

Nach Worten von Jung ist das Unglück bis heute ein Mahnzeichen dafür, dass Rüstung jederzeit auch im Frieden töten könne. „Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Waffen in der Welt, um den Frieden zu sichern. Das galt damals schon, und es gilt heute immer noch“, so Jung. Der Kirchenpräsident verwies dabei auch darauf, dass Deutschland derzeit der drittgrößte Waffenexporteur der Welt sei. Im Ringen um einen gerechten Frieden auf der Welt komme es aber vorrangig darauf an, „Waffenpotenziale abzubauen, die zivile Konfliktbearbeitung zu stärken und menschliche Sicherheit sowie menschliche Entwicklung zu verwirklichen.“

Der in Detmold geborene Martin Jürges war von 1975 bis 1981 Stadtjugendpfarrer in Frankfurt. In dieser Funktion und als Vorsitzender des Frankfurter Jugendrings prägte er die Jugendpolitik der Stadt. Seit Beginn der 1980er Jahre war er wie viele andere evangelische Christen und Christinnen in der damaligen Friedensbewegung engagiert, die sich gegen den sogenannten NATO-Doppelbeschluss gebildet hatte. Seit 1981 wirkte er als Gemeindepfarrer im Frankfurter Gutleutviertel. Heute erinnert am Behördenzentrum unweit des Frankfurter Hauptbahnhofes ein Gedenkstein auf dem Familie-Jürges-Platz an das tragische Geschehen vor 30 Jahren. 

Gedenkfeiern sind für den 22. Mai um 17 Uhr auf dem Oberräder Waldfriedhof und um 18.30 Uhr auf dem Familie-Jürges-Platz in Frankfurt geplant. Mehr Informationen bietet auch die neue Internetseite: www.familie-jürges.de

Du wirst Gottes Kraft in der Schwachheit erfahren,
nicht vorher, nicht daran vorbei.
In der eigenen Schwachheit, in den Dingen,
um die ich einen großen Bogen mache,
meine Tabus, meine wunden Punkte.
Aber es tut nicht nur weh, es tut auch gut,
am wunden Punkt berührt und geheilt zu werden.
Und es führt kein Weg daran vorbei,
wenn es richtig gut werden soll.

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