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Geschichte

Gottesdienst mit Hund und Katz

A.Puglisi/pixelio.deHund vor blauem Himmel

Vor 25 Jahren flimmerte der erste evangelische Tiergottesdienst über die Mattscheibe. Die Fernseh-Übertragung schlug hohe Wellen.

Hunde, Katzen, Schwein oder Bulle – normalerweise bleiben Tiere vor der Kirchentür. Dies änderte sich am 10. Juli 1988. Aus der mittelhessischen Stadt Glauburg übertrug der ZDF den ersten Gottesdienst mit Tieren. Ein gewagtes Unterfangen, das viel Zustimmung aber auch harsche Kritik erntete.

„Der Gottesdienst wurde von vielen sehr kritisch aufgenommen“, sagt der damalige hessen-nassauische Kirchenpräsident Helmut Sprengler der Evangelischen Sonntagszeitung. Er führt aus: „In Glauberg waren viele schockiert.“ Der Haupt-Kritikpunkt: Die Tiere würden kirchlich überhöht und die Menschen abgewertet. 

Protest-Gottesdienst vor den Toren des Frankfurter Pharma- und Chemiekonzerns

Das Pfarrer-Ehepaar Christa und Michael Blanke waren engagierte Tierschützer. Seit 1980 hatten sie Tiersegnungsgottesdienste gehalten, 1986 protestierte Christa Blanke mit einem Gottesdienst vor dem Frankfurter Pharma- und Chemiekonzerns in Höchst gegen Tierversuche. Im Frühjahr 1988, kurz vor dem Fernsehgottesdienst, formulierte das Pfarrehepaar ein „Glauburger Schuldbekenntnis“.

Die Sonntagszeitung zitiert: „Wir haben als Christinnen und Christen versagt, weil wir in unserem Glauben die Tiere vergessen haben. ... Wir haben den diakonischen Auftrag Jesu verraten und unseren geringsten Brüdern, den Tieren, nicht gedient.“ In den folgenden Wochen unterzeichneten rund 50 Theologen das Papier.

Bruch zwischen Tierschützern und Kirche

Dennoch kam es zu einem Bruch zwischen den Tierschützern und der Kirche. Die Konflikte des Pfarrehepaars in der Kirche hätten dazu geführt, dass Michael Blanke aus dem Dienst ausschied und Christa Blanke sogar aus der Kirche austrat. Sie waren ihrer Zeit vermutlich voraus. Inzwischen gibt es vielerorts Gottesdienste mit Tieren. „Die Tiere sind von Gott ins Leben gerufen, genauso wie der Mensch“, sagte die Pfarrerin beim Tiergottesdienst in Albig in Rheinhessen. 

Gut:
Das heißt für mich -
frei und befreit von allem,
was ich aus Angst und Ärger tief
in mir vergraben habe.

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