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Christenverfolgung

Es geht nicht nur um Christenverfolgung, sondern um Menschenrechte

Open Doors

Open Doors veröffentlicht jedes Jahr den „Weltverfolgungsindex“. Jörg Bickelhaupt vom Zentrum Ökumene kritisiert das Negativ-Ranking des christlichen Hilfswerks. Es greife viel zu kurz.

Laut „Weltverfolgungsindex“ (WVI) 2016 hat die Verfolgung von Christen weltweit dramatisch zugenommen. „Christen sind die größte verfolgte Glaubensgemeinschaft weltweit“, sagt Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland. Das christliche Hilfswerk führt an, dass Christen vor allem unter dem islamistischen Extremismus leiden müssten. „Großen Anteil daran haben islamistische Gruppen wie Boko Haram, Al Shabaab und nicht zuletzt der ‚Islamische Staat‘ (IS). Diese, aber auch mit ihnen sympathisierende Teile der Bevölkerung, gingen mit extremer Gewalt gegen Christen und andere Minderheiten vor, die ihr Verständnis von einem Islam wie zu Mohammeds Zeiten nicht teilen“, heißt es in der Pressemitteilung von Open Doors.

Der Referent für Interkonfessionellen Dialog im Zentrum Ökumene der EKHN und EKKW, Jörg Bickelhaupt, kritisiert den WVI: „Er ist ein statistischer Wert, der nicht unbedingt mit der tatsächlichen Verfolgung von Christen zu tun hat. Zum Beispiel kann man sagen, der Durchschnittsdeutsche wiegt 70 Kilo. Aber das sagt nichts über eine 50-Kilo-Person oder eine 100-Kilo-Person aus.“ Auf Platz 17 im WVI liegt beispielsweise Indien, zu drei evangelischen Diözesen in Indien pflegt die EKHN partnerschaftliche Beziehungen. „Es gibt Gegenden in Indien, wo es keine Rolle spielt, ob jemand Christ ist, und es gibt Regionen, wo Christen leiden müssen“, erklärt der Referent.

Unterdrückung von Minderheiten

In den Ländern, die in dem Index aufgeführt werden, gehe es nicht nur um Christenverfolgung, erklärt Bickelhaupt. „In den genannten 50 Ländern gibt es Probleme mit Religionsfreiheit und Menschenrechten“, ergänzt er. Die Christenverfolgung sei darunter nur ein Punkt, unter dem die Menschen zu leiden haben. Auch andere religiöse oder kulturelle Minderheiten litten häufig unter dem gleichen Druck. 

Außerdem stellt der Referent das Wort „Verfolgung“ in diesem Zusammenhang in Frage: „Im Index ist unter dem Begriff alles zusammengefasst: Bedrängung, Unterdrückung, Diskriminierung und Verfolgung.“ Das nutze nicht nur die Bedeutung von „Verfolgung“ ab, sondern zeige sich auch von Land zu Land unterschiedlich. 

Keine Hitparade der schlechtesten Länder

Der WVI sei zwar medial gut vermittelbar und sorge auch dafür, dass das Thema Christenverfolgung nicht vergessen werde, aber die Systematik und die Form einer „negativen Hitparade“ sieht der Referent fragwürdig. „Die Ursachen für Verfolgung sind vielfältig und hängen oft mit der Verletzung von Menschenrechten zusammen“, so Bickelhaupt. 

Solidarität zeigen

Die EKHN pflegt kirchliche Partnerschaften in der ganzen Welt, auch zu Christen, die wegen ihres Glaubens leiden müssen. „Diese Kontakte sind sehr wichtig. Jeder kann sich in diesen Partnerschaften engagieren und sich solidarisch zeigen“, sagt Bickelhaupt. Außerdem gebe es Gottesdienste und Gebete für bedrängte und verfolgte Christen.

Zum Beispiel lädt die Evangelische Kirche in Deutschland dazu ein, am zweiten Sonntag der Passionszeit für bedrängte und verfolgte Christen zu beten. Schwerpunkt der Fürbitte am 21. Februar 2016 ist die Menschenrechtslage in Eritrea, auf dem WVI auf dem 3. Platz. „In diesem von der Außenwelt weitgehend abgeschirmten Land werden Grundrechte wie das der Religionsfreiheit für Angehörige religiöser Minderheiten immer wieder verletzt“, heißt es von der EKD.

Hier werden Christen laut Weltverfolgungsindex am stärksten verfolgt: 
Platz 1: Nordkorea
Platz 2: Irak
Platz 3: Eritrea
Platz 4: Afghanistan
Platz 5: Syrien
Platz 6: Pakistan
Platz 7: Somalia
Platz 8: Sudan
Platz 9: Iran
Platz 10: Libyen

Du wirst Gottes Kraft in der Schwachheit erfahren,
nicht vorher, nicht daran vorbei.
In der eigenen Schwachheit, in den Dingen,
um die ich einen großen Bogen mache,
meine Tabus, meine wunden Punkte.
Aber es tut nicht nur weh, es tut auch gut,
am wunden Punkt berührt und geheilt zu werden.
Und es führt kein Weg daran vorbei,
wenn es richtig gut werden soll.

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