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Ökumene

EKHN empfängt Partnerschaftsbesuch aus Südkorea

Kai FuchsEine Delegation der EKHN-Partnerkirche ion Südkorea reiste im Rahmen der zweijährig stattfindenden Partnerschaftsbesuche quer durch die EKHN: nach Mainz und Worms auf den Spuren Luthers ging es im Jahr des Reformationsjubiläums, aber auch in die Schlossstadt Heusenstamm im Evangelischen Dekanat Rodgau, wo die Gäste aus Fernost und ihre Gastgeber unter anderem das Haus der Stadtgeschichte mit der Dauerausstellung "Kraft des Glaubens" besuchten. Dekan Carsten Tag (Mitte re.), Ökumene-Pfarrerin Sandra Scholz (re.) und Pfarrer Martin Franke aus Mainhausen (li.) begleiteten die Teilnehmenden und hießen sie willkommen.Eine Delegation der EKHN-Partnerkirche in Südkorea reiste im Rahmen der zweijährig stattfindenden Partnerschaftsbesuche quer durch die EKHN: Nach Mainz und Worms auf den Spuren Luthers und der Reformation ging es im Jahr des Reformationsjubiläums, aber auch die Schlossstadt Heusenstamm im Evangelischen Dekanat Rodgau besuchten die Mitglieder der Presbyterian Church of Korea (PROK) und ihre Gastgeber unter anderem das Haus der Stadtgeschichte mit der Dauerausstellung "Kraft des Glaubens". Dekan Carsten Tag (Mitte re.), Ökumene-Pfarrerin Sandra Scholz (re.) und Pfarrer Martin Franke aus Mainhausen (li.) begleiteten die Teilnehmenden und hießen sie willkommen.

Der neue Präsident in Südkorea ist Sohn nordkoreanischer Flüchtlinge. Er will laut Medienberichten auf Entspannung mit dem Nachbarstaat setzen und hat damit nicht nur international Wellen geschlagen. Kürzlich sind acht Frauen und Männer aus Südkorea, aus der Großstadt Gwangju, eine Woche lang im Rhein-Main-Gebiet zu Gast gewesen.

Im Rahmen der langjährigen Partnerschaft zwischen der Presbyterianischen Kirche in der Republik Korea (PROK) und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) gibt es seit Beginn der 1980er-Jahre regelmäßig gegenseitige Besuche. Zu Anfang der Partnerschaft, so die Pröpstin der EKHN für Rhein-Main, Gabriele Scherle, war dabei die Welt des anderen noch fremd, nun aber „sind unsere deutschen und koreanischen Entwicklungen ein ganzes Stück paralleler geworden“.

Reformation strahlt bis nach Korea

Thema des Besuches war „Ongoing Reformation“, also: Wie geht es weiter mit der Reformation? Denn diese – so die einhellige Meinung von Gästen und Einheimischen – ist ein Prozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Ein Beispiel dafür ist für Shin-Ae Han, die in Gwangju ein Diakonisches Zentrum leitet, das gesellschaftliche Phänomen der Angst: In Korea, so Han, ist Angst um die eigene Zukunft, Schönheit und den eigenen Wohlstand besonders unter jungen Menschen ein wachsendes Thema.

Die jüngere Generation gerate so zunehmend unter Druck und erliege schneller manipulativen Tendenzen durch Politik oder andere Meinungsgeber. Die Reformation dagegen, so Han, habe den Menschen vermittelt, dass  damals einen Weg heraus aus Angst und Unterdrückung zu Freiheit und einem Mehr an Selbstbestimmung gewiesen. Diese Kraft habe reformatorisches Denken bis heute. Oder wie Kirchenpräsident Jung es jüngst in seiner Ansprache an die Kirchensynode der EKHN ausdrückte: „Wir leben als Kirche in einer nervösen Gesellschaft, in der es gilt, den Blick für ein respektvolles Miteinander zu bewahren.“ 

„Wie aber sollen wir die Reformation weiter führen?“

In einem vielfältigen Programm besuchten die Gäste Orte wie Worms und Mainz, wo die Reformation auch die lokale Geschichte prägte. So waren sie unter anderem in Heusenstamm zu Gast. Dort nutzte auch der Dekan des Evangelischen Dekanats Rodgau, Pfarrer Carsten Tag, die Gelegenheit, die Gäste aus Asien zu begrüßen: „Wir freuen uns sehr über die regelmäßige Möglichkeit, uns auch international mit Christinnen und Christen über die jeweiligen Erfahrungen und Anliegen auszutauschen.“ „Gerade im Jahr des Reformationsjubiläums ist es spannend zu erleben, wie evangelischer Glaube in anderen Teilen unserer einen Welt gelebt wird.“ Besuche und Gegenbesuche finden etwa alle zwei Jahre statt.

„Wie aber sollen wir die Reformation weiter führen?“, fragte ein Teilnehmer schließlich in der Schlussrunde mit Pröpstin Gabriele Scherle. „Salz der Erde und Licht der Welt sollen wir sein“, so ein anderer koreanischer Gast. Im Geist der Reformation könne Kirche in immer säkularer werdenden Gesellschaften nur so sein, dass sie sich für die Schwachen einsetzt und Gottes Wort in einer Weise verkündigt, dass es für alle verständlich ist.

„Mit anderen zusammenarbeiten, die unsere Ziele teilen“

„Die Zukunft ist offen“, schließt  Pröpstin Scherle. „Wir müssen lernen, dass gerade diese Situation uns zur Gestaltung gegeben ist.“ Und dazu gehöre es auch, so Shin-Ae Han, dass „wir uns als Kirchen mit anderen vernetzen, die viele unserer Ziele teilen“. „Frühere Erfahrungen  im Rahmen unserer Partnerschaft haben mich ermutigt, auch in Korea Partner für soziale Projekte zu suchen. Nach einem Besuch in einem Dietzenbacher Projekt habe ich auch in Gwangju begonnen, mit Migranten und Migrantinnen zu arbeiten und dieses Jahr arbeite ich erstmals mit Gewerkschaften zusammen.“

„Ongoing Reformation“ – der Geist der Reformation wirke weiter: In der Partnerschaft zwischen Gwangju und Rhein-Main ebenso wie in unseren Kirchen und Gesellschaften in Deutschland und in Südkorea.

Gut:
Das heißt für mich -
frei und befreit von allem,
was ich aus Angst und Ärger tief
in mir vergraben habe.

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