Antike Spiele: Frauen und Sklaven ausgeschlossen
Dabeisein ist alles?
istockphoto, ZU_09![Iphigenie, Orestes und Pylades, griechischen Mythologie, Holz-Gravur, veröffentlichte 1880 Vektor Illustration Iphigenie, Orestes und Pylades, griechischen Mythologie, Holz-Gravur, veröffentlichte 1880 Vektor Illustration](/fileadmin/_processed_/csm_griechenland_antik_iphigenie_orest_pylades_holzgravur_16_06_07_q_istockphoto_zu_09_id95628871_1380_444997450c.jpg)
12.08.2016
mv
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Olympia war in der Antike ein Symbol für Eintracht und ein Zuschauermagnet. Ganze Menschenmengen pilgerten zu den Spielen. Trotzdem war Olympia ein ziemlich exklusiver Club. Zuschauen durften vor allem Männer. Frauen hatten eine Chance auf ein Eintrittsticket, nur solange sie ledig waren. Verheiratete Frauen durften nicht ins Stadion. Schwacher Trost für sie: Das Zuschauen war eine Tortur, denn die Spiele fanden bei praller Sonne im August statt.
Die Kriterien für die Wettkämpfer waren noch enger gefasst. Athlet in Olympia konnte nur sein, wer ein freier griechischer Vollbürger war. Sklaven und Zugereiste waren ausgeschlossen. Gotteslästerer und Verbrecher sowieso.
Verkleiden nicht möglich
Um sicher zu stellen, dass sich keine Frau in Männerkleidern unter die Läufer oder Diskuswerfer mischt, mussten die Wettkämpfer nackt antreten. Das hatte zugleich den Vorteil, dass keiner einen Dolch in seinem Gewand verstecken konnte, um damit den Gegner „auszustechen“. Das steckt bis heute im Wort Gymnastik. Es bedeutet „mit bloßem Körper Sport betreiben“ (vom griechischen „gymnos“ = nackt; unbewaffnet). Gymnasium ist also ursprünglich eine „Nacktsport-Anstalt“.
Das Gebot, unbekleidet zu sein, wurde um 400 vor Christus auch auf die Trainer ausgeweitet. Eine Frau namens Kallipatira hatte sich nämlich unter die Ausbilder gemogelt. Als ihr Sohn gewann, sprang sie auf – anscheinend so begeistert, dass jeder sah: Der Mann ist eine Frau.
Eine Chance für Pferdebesitzerinnen
Frauen konnten trotzdem bei den Olympischen Spielen gewinnen. Vorausgesetzt, sie besaßen einen Rennstall. Den Siegeskranz beim Wagenrennen bekam nämlich nicht der Wagenlenker, sondern der Inhaber der Pferde - oder eben die Inhaberin.
Auf einem guten Weg
Olympia – eine geschlossene Gesellschaft vor allem für Männer. Heute ist es selbstverständlich, dass Frauen als Sportlerinnen teilnehmen. Und wie sieht es aus mit Blick auf das Internationale Olympische Komitee? Die Überzahl der männlichen Mitglieder ist deutlich, aber es gehören u.a. auch Frauen wie Beatrice Allen aus Gambia, Prinzessin Anne aus Groß-Britannien oder die ehemalige deutsche Degenfechterin Claudia Bokel dazu.