Horst Evers

Horst Evers, Kabarettist und Buchautor zum Spruch:
„Im Trübsal soll man männlich sein“
Evers: In meinem Bekanntenkreis zumindest ist es so, dass die Männer deutlich die Wehleidigeren sind. Luther mag viele Stärken gehabt haben, das Frauenbild war jetzt nicht unbedingt seine ganz große Stärke. Heute müsste man eigentlich sagen: Im Trübsal soll man weiblich sein. Also damit vernünftig umgehen, damit nach vorne schauen. Gerade in einer Zeit, in der, ja ich möchte fast sagen, ein aggressives Selbstmitleid dieses Land in weiten Bereichen auch auszeichnet, was mich persönlich sehr ärgert, wo es auch eine Partei gibt, die sich das fast auf die Fahne geschrieben hat, ist es eigentlich ein schöner Satz zu sagen; guck doch mal, wie kannst du erst einmal selbst damit umgehen, wie kannst du selbst damit klarkommen. Wobei, und da schließt sich der Kreis, wenn man wirklich echten Trübsal hat, echte Probleme, dann muss auch Zeit für das Trauern, für das Jammern da sein. Und sich niemand dessen schämen sollte. Und wenn man wirklich dieses Trübsal hat, würde ich persönlich sagen, ruhig heulen, ruhig jammern. Aber möglichst nur mit denen, die das auch aushalten können.
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