Erste Frauenanhörung in der EKHN
Als eine der ersten Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland führte die EKHN im Jahre 1986 eine Frauenanhörung durch. Offiziell eingeladen zu dieser öffentlichen Anhörung hatten die Kirchenleitung und das Leitende Geistliche Amt der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.
Initiative „Frauen und Frieden“
Die eigentlichen Initiatorinnen waren aber weder kirchenleitende Gremien noch die großen Frauenorganisationen, sondern eine relativ kleine Gruppe aus dem Umfeld der Frauen- und Friedensbewegung der achtziger Jahre: die Initiative „Frauen und Frieden/Netzwerk“.
Frauen im Pfarrdienst und Ehrenamt
450 Frauen und 50 Männer fanden sich in der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt ein, um sich intensiv auseinanderzusetzen mit der Bedeutung feministischer Theologie, der Rolle von Frauen bei der Gestaltung von Kirche und der Situation von Frauen im Pfarrdienst und im Ehrenamt.
Arbeitsstelle Frauen in der Kirche gegründet
Diese erste Frauenanhörung sollte weitreichende Folgen für die Gleichstellungsfrage in der EKHN haben, so z.B. die Einrichtung der „Arbeitsstelle Frauen in der Kirche“.
Die HR-Journalistin Ulrike Holler erlebte als eine der Moderatorinnen der Frauenanhörung die teilnehmenden Frauen als
„kämpferisch, politisch, fordernd und sehr kritisch“. Die Männer hatten einen schweren Stand, denn sie spürten die Solidarität der jungen und alten Frauen, die für mehr Rechte und mehr Beachtung eintraten. Im Plenum gab es viele Frauen, die davon berichteten, welche Hürden sie überwinden und welche Erniedrigungen sie wegstecken mussten, um als Pfarrerin anerkannt zu werden. Der Saal vibrierte bei diesen Erzählungen aus erster Hand, und die jüngeren Frauen wussten, dass der Kampf um die Gleichberechtigung von ihnen weitergetragen werden musste“.
(Zitat aus: Bye bye und alles wird anders – oder? Die Arbeitsstelle Frauen in der Kirche beendet ihre Arbeit, April 2005)
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