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Geschichte der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau e.V.

Evangelische Frauenarbeit 2005 bis heute: Der Landesverband

2005 herrscht Aufbruchsstimmung im Darmstädter Katharina-Zell-Haus: Im Januar schließen sich die „Evangelische Frauenhilfe in Hessen und Nassau e. V.“ und die „Evangelische Frauenarbeit in Hessen und Nassau“ zum Landesverband „Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e. V. “ zusammen. Das Ziel: Frauen dabei zu unterstützen, Kirche und Gesellschaft aktiv zu gestalten. Als neuer Frauenverband der EKHN setzt er theologische, spirituelle, diakonische und gesellschaftspolitische Impulse. Die drei zentralen Arbeitsfelder sind Verbandsarbeit, Frauenarbeit und Familienbildung.

Bereits im März 2006 startet das erste inhaltliche Projekt: „Bei mir bist du schön – Frauen Körper Glaube“. In Anlehnung an die Impulspapiere der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) erarbeiten die Frauen umfangreiches Arbeitsmaterial – mit vielen Anregungen für Gottesdienste und Andachten, Gruppentreffen, Frauentage und Frauenfrühstücke. Höhepunkt ist ein Fotowettbewerb mit anschließender Ausstellung. Auch in den Folgejahren setzt der Verband mit Jahresprojekten thematische Schwerpunkte, darunter „In den Gärten der Gerechtigkeit“ (2008-2010), „LebensKUNST – Wovon leben wir?“ (2011-2013) und „MehrFachZugehörigkeit … und wer bist du?“ (2014-2016).

Kooperationsvertrag mit der EKHN

Am 31. Mai 2007 unterzeichnet der Frauenverband einen Kooperationsvertrag mit der EKHN – ein entscheidender Schritt in der Verbandsgeschichte. Nun ist der Landesverband offiziell beauftragt, die Frauenarbeit in den Regionen zu gestalten. Dennoch bleibt das Verhältnis zwischen der EKHN und dem Landesverband in den Folgejahren nicht ohne Spannungen: die „Evangelischen Frauen“ legen großen Wert auf ihre Unabhängigkeit, gleichzeitig machen abnehmende finanzielle Mittel eine stetige Neuausrichtung notwendig.

Jubiläum: 100 Jahre Frauenarbeit

„Frischer Wind und starke Segel – 100 Jahre auf gutem Kurs“, unter diesem Motto wirft der Verband im Jubiläumsjahr 2007 einen Blick zurück auf 100 Jahre Frauenarbeit – begangen mit einem großen Festakt, begleitet von einer Wanderausstellung und einem umfangreichen Lesebuch. Ein weiterer Höhepunkt ist die Gründung der Katharina-Zell-Stiftung: Mit den ursprünglich für das Mütterkurheim Trautheim vorgesehenen Spenden unterstützt die Stiftung die Frauen- und Verbandsarbeit.

2008 beschäftigen sich die Frauen im Kontext des Jahresthemas mit Gerechtigkeit und dem Ringen um ein gelingendes Leben. In diesem Zusammenhang veröffentlichen sie eine Stellungnahme zum dritten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Sie ist zugleich die erste von bis heute zahlreich veröffentlichten Positionierungen des Vorstands zu kirchlichen und gesellschaftspolitischen Entwicklungen. Ende 2009 gibt der Landesverband eine Stellungnahme zur Arbeitsgruppe „Leben im Alter“ heraus, die 2007 von der EKHN eingerichtet wurde und in der Vertreterinnen des Verbands seitdem mitarbeiten.

2012: finanzielle Kürzungen

Hatten die Frauen in den Jahren zuvor immer wieder die Hoffnung, den knappen Finanzrahmen durch weitere Zuschüsse der EKHN zu erweitern, schürten 2009 die für 2012 angekündigten Kürzungen Zukunftsängste im Verband: Es beginnt das Ringen um Gehör und Anerkennung bei der Kirchenleitung und in den Synoden der EKHN, das in den Folgejahren zum dauerhaften Thema der Vorstandsarbeit wird. Vertreter*innen aus Verband und Kirche prüfen ab Januar 2010 in der Arbeitsgruppe „EFHN 2025“, ob und wie die vorgeschlagenen Kürzungen denkbar sind. Am Ende steht fest: Der Zuschuss der EKHN reduziert sich ab 2012 um 30 Prozent. Die Erschütterung im Verband ist groß und überschattet auch die Folgejahre. Der Verband gerät an seine Existenzgrenzen. Die Fachstelle FrauenGesundheit wird aufgelöst und die Referentinnen haben ihren Sitz nun nicht mehr direkt vor Ort in den Propsteien, sondern arbeiten von der Geschäftsstelle in Darmstadt aus.

Inhaltliche Arbeit geht weiter

Gleichzeitig geht die inhaltliche Arbeit weiter. Das Jahresprojekt „LebensKUNST – Wovon leben wir?“ markiert 2011 mit Auftaktveranstaltungen in fast allen Dekanaten, einem Materialheft, Gottesdiensten, einem Fachtag, der Aktion „Sieben Koffer voller Lebenskunst“ und einer Galerie im Katharina-Zell-Haus sowie einer großen Abschlussveranstaltung 2013 in Darmstadt die Geburtsstunde des „FrauenMarktplatz‘ LebensKUNST “, der in den folgenden Jahren auch in Herborn, Ingelheim und Gießen stattfinden wird. Zum zehnten Mal erarbeitet der Verband 2011 ein Materialheft für den Gottesdienst am 2. Sonntag im Advent, der traditionell von Frauen gestaltet wird.

Weitere wichtige regelmäßige Aktionen des Verbands sind der ökumenische Weltgebetstag, die meditativen Abendandachten im Rahmen der Aktion „Lucia – Licht gegen Brustkrebs “ sowie ein vielfältiges Reiseprogramm. Als Träger von vier evangelischen Familienbildungsstätten erreicht der Verband mit vielen Kursen und Veranstaltungen jedes Jahr mehr als 30.000 Menschen – quer durch alle Generationen.

Neuausrichtung und Neustart

Im Laufe des Jahres 2012 finden in fast allen Dekanaten Delegiertenwahlen statt. Ende September verabschiedet der Verband seine erste geschäftsführende Pfarrerin, Sylvia Puchert. Ihre Nachfolgerin ist Angelika Thonipara, die in den folgenden Monaten und Jahren die Vernetzung mit engagierten Frauen auf der ganzen Welt vorantreibt. Ihre Kernanliegen sind es, den Verband wirtschaftlich zu konsolidieren, ihn inhaltlich weiterzuentwickeln und ihn stärker in den Strukturen der EKHN zu verankern.

2013 beginnt ein erfreulicher Trend: Zunehmend sind Kirchengemeinden an einer Zusammenarbeit mit dem Verband interessiert. Sie übernehmen die Mitgliedschaft von Frauengruppen, die auf Grund des hohen Alters ihrer Teilnehmerinnen keine eigenen Veranstaltungen mehr durchführen. Auch Dekanate schließen Kooperationsvereinbarungen mit dem Frauenverband. Auf der FrauenFachkonferenz des Landesverbands vernetzen sich jedes Jahr Haupt- und Ehrenamtliche evangelischer Frauenarbeit.

Übertragung der Evangelischen Familien-Bildungsstätten

Doch 2013 erfolgt auch ein erneuter Rückschlag: Kreisverwaltungen und Kommunen ziehen institutionelle Zuschüsse für die Evangelischen Familien-Bildungsstätten zurück. Um einer Insolvenz vorzubeugen, verabschiedet der Vorstand einen Dreijahresplan zur Konsolidierung, erwägt sogar den Verkauf des Katharina-Zell-Hauses – und beschließt 2015 die Übertragung der Evangelischen Familien-Bildungsstätten in Gießen, Offenbach, der Wetterau und in Wiesbaden in den folgenden Jahren an die EKHN.

Als Ergebnis weiterer Sparauflagen durch die Synode wird die Stelle der theologischen Referentin zunächst auf eine halbe Stelle reduziert und ab 2018 ganz gestrichen. Die theologische Arbeit für die Frauenarbeit übernehmen zunehmend Pfarrerinnen, die hierin eine gute Ergänzung ihrer Beauftragung als (Gemeinde-)Pfarrerin sehen.

Das Jubiläumsjahr: 10 Jahre Stiftung, 110 Jahre Verband und 500 Jahre Reformation

2016 beginnen die Vorbereitungen für das große Jubiläumsjahr – 2017 feiert der Verband 500 Jahre Reformation, 110 Jahre Frauenarbeit und 10 Jahre Katharina-Zell-Stiftung. Ein buntes Programm mit Gottesdiensten, Reisen und Vorträgen, einer Ausstellung und einem Liederabend entsteht. Die Katharina-Zell-Stiftung ruft einen Liedwettbewerb aus: Ergebnis ist ein Lied zum Verbandsspruch, das nun allen Frauengruppen in der EKHN als Segens- und Identifikationslied zur Verfügung steht. 

Am 1. Advent 2016 verleiht der Vorstand des Frauenverbands erstmals den Katharina-Zell-Preis. Erste Preisträgerin ist Magda Schwalb. Der Preis würdigt von nun an jedes Jahr eine Frau, die sich herausragend in Kirche und Gesellschaft engagiert hat und so ein Vorbild für ein mutiges Frauenleben ist.

Die Zukunft der Frauenarbeit in der EKHN

Auf der Jahreshauptversammlung 2017 beschäftigen sich die Delegierten mit der Zukunft der Frauenarbeit und des Verbands in der EKHN. Sie sind sich einig: neben der Unterstützung der Frauen in den Regionen ist auch es Aufgabe des Verbands, sich zu gesellschaftspolitischen Themen zu positionieren und sich in aktuelle Diskussionen einzubringen. 

Daher wird ab Januar 2018 eine neue Stelle geschaffen: Die „Referentin Frauen*politik“ beschäftigt sich in den folgenden Monaten mit den Themen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung, Organspende und mit der Debatte um den §219a StGB. Hier vertritt der Verband eine andere Position als die EKHN: Während letztere eine klarstellende Unterscheidung der Begriffe „Werbung“ und „Information“ für erforderlich hält, setzt sich der Verband für die ersatzlose Streichung des sogenannten „Werbeparagrafen“ ein, der es Frauenärzt*innen erschwert, über Schwangerschaftsabbrüche zu informieren.

Auch künftig sieht der Verband seinen Auftrag darin, die regionale und überregionale Bildungsarbeit weiterzuentwickeln und dafür zu sorgen, dass Frauen in ihrem Wirken sichtbar sind. Als Dach- und Fachverband für evangelische Frauenarbeit auf dem Gebiet der EKHN bringt er die frauenspezifische Sicht in aktuelle Debatten ein: mit rund 230 Mitgliedsgruppen, 70 Kirchengemeinden, 15 Frauenverbänden und 420 Einzelmitgliedern vertritt er die Stimme evangelischer Frauen in Kirche und Gesellschaft.

[EFHN]

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Gut:
Das heißt für mich -
frei und befreit von allem,
was ich aus Angst und Ärger tief
in mir vergraben habe.

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