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Rosenmontag

Grundgesetz fährt beim Mainzer Rosenmontagsumzug mit

Paul-Georg Meister/pixelio.deKarnevalsumzug

Ganz ohne Reaktion auf die Pariser Terroranschläge werden die Rosenmontagsumzüge in den deutschen Fastnachtshochburgen nicht laufen. Wirkliche Provokationen wird es aber wohl auch nicht geben.

„Wenn die Fastnachter so weitermachen, machen sie sich ihr Fest kaputt“, seufzt Klaus Wilinski. Der Mainzer Karikaturist ist zuständig für die Entwürfe der Motivwagen, die am Rosenmontag über die Straßen der Stadt rollen. Die Debatte um den erst beschlossenen und dann wieder zurückgezogenen Kölner Wagen zum Anschlag auf „Charlie Hebdo“ hält er für völlig aus dem Ruder gelaufen. Züge von Hysterie hat Wilinski ausgemacht, seit auch in Mainz Stimmen laut wurden, den islamistischen Terrorismus aus Sicherheitsgründen als Thema am Rosenmontag auszusparen.

In Mainz war ohnehin klar, dass die Pariser Terroranschläge kein Thema der Straßenkampagne 2015 werden würden, da die Themen aller Motivwagen hier bereits im November vom Mainzer Carneval-Verein (MCV) festgelegt wurden. Immerhin lockerten die Verantwortlichen in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt wegen riesigen öffentlichen Interesses ihre übliche Geheimniskrämerei und teilten den Medien vorab mit, dass die Verteidigung der freiheitlichen Werte sehr wohl beim Mainzer Rosenmontag aufgegriffen werde. Schon länger sei nämlich ein Motivwagen mit einem großen Grundgesetz und dem Titel „Hier gelte nu(h)r ich“ geplant gewesen.

Damit wollten sich die Rheinland-Pfälzer mit dem Satiriker Dieter Nuhr solidarisieren, der im vergangenen Jahr wegen eines islamkritischen Kabarettauftritts selbst zur Zielscheibe von Angriffen geworden und wegen Verunglimpfung des Islams angezeigt worden war. Aber wirklich provokant und kämpferisch wirkt das sympathische Grundgesetz mit Kulleraugen und Willkommens-Fähnchen in der Hand auch nicht. Diskussionen über das Thema Terrorismus seien bereits im November im MCV geführt worden, berichtet Wilinski, für den Umzug sei es dann aber verworfen worden.

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