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LSBT*Q-Jugendliche

Immer noch Angst vor dem Coming Out

PeopleImages/istockphotoAusgeschlossene JugendlicheAusgeschlossene Jugendliche

Lesbische, schwule, bi-, transsexuelle und queere (LSBT*Q) Jugendliche werden nach wie vor gesellschaftlich ausgegrenzt und haben deswegen große Angst, sich zu outen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Sexualpädagogen Stefan Timmermanns (Frankfurt University of Applied Sciences) hervor. Auch bei den Kirchen sieht die Studie zum Teil noch Nachholbedarf.

„LSBT*Q-Jugendliche brauchen nach wie vor Unterstützung beim Coming-out und vor allem Rückhalt durch ihre Familien, Freunde und das soziale Umfeld“, sagt Timmermanns. So könnten sie ein starkes Selbstbewusstsein aufbauen und die negativen Folgen der immer noch stattfindenden Diskriminierung bewältigen.

Beratungsstellen und Jugendzentren sind wichtige Ansprechpartner

Timmermanns‘ Studie ist Teil der Umsetzung des Hessischen Aktionsplans für Akzeptanz und Vielfalt und wurde aus Landesmitteln finanziert. Für die Studie waren im vergangenen Jahr 14 hessische Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 27 Jahren mit unterschiedlicher sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität interviewt worden. Neben der Unterstützung durch Familie und Gleichaltrige seien junge Leute auch auf professionelle Angebote in Familien- und Erziehungsberatungsstellen sowie Ansprechpersonen in Jugendzentren angewiesen, sagt Timmermanns. Besonders zu Beginn der Pubertät sei es für sie schwierig, Kontakt mit gleichaltrigen LSBT*Q-Jugendlichen zu knüpfen.

Insgesamt gebe es zu wenig Unterstützungs- und Freizeit-Angebote für LSBT*Q-Jugendliche in Hessen, sagt Timmermanns. Die Online-Befragung habe das mangelnde Angebot besonders in ländlichen Gegenden sowie in Nordhessen aufgezeigt. In der Schule wünschten sich die befragten Jugendlichen mehr Informationen und Aufklärung über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, die die Ängste vor dem Coming-out reduzieren und mehr Verständnis bei den Mitschülern und Lehrkräften bewirken könnten.

"Personal muss geschult werden!"

„Um Mobbing und Ausgrenzung in Bildungseinrichtungen aktiver zu bekämpfen, muss pädagogisches Fachpersonal darauf geschult werden, was LSBT*Q-Jugendliche in der Phase ihres Coming-outs brauchen“, forderte Timmermanns. Auch müsse das Thema im Lehrplan verankert werden. Darüber hinaus wünschten sich die Jugendlichen, dass Politiker sich stärker mit dem Thema befassen und Journalisten darüber fachkundig und differenziert berichten.

Den Kirchen stehen die Befragten mit gemischten Gefühlen gegenüber. Einerseits bezeichnen sie die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) als Landeskirche mit fortschrittlicher und liberaler Einstellung und berichten von positiven Erlebnissen beispielsweise auf dem Kirchentag. Andererseits verbirgt ein Studienteilnehmer, der sich in seiner Gemeinde engagiert, seine sexuelle Orientierung vor anderen Gemeindemitgliedern - aus Angst vor negativen Reaktionen.

Link zur Studie von Dr. Stefan Timmermanns

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Gut:
Das heißt für mich -
frei und befreit von allem,
was ich aus Angst und Ärger tief
in mir vergraben habe.

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