Fit im Ruhestand – was tun?
Ideen und Projekte für aktive Senioren

Foto: © Rainer Sturm / pixelio.de (www.pixelio.de)
„Die neue Altengeneration lässt sich nicht in Schubladen stecken, sie wissen genau, was sie wollen und das wollen sie auch umsetzen“, sagt Dagmar Jung vom Referat Altenhilfe des Diakonischen Werks Hessen und Nassau. Alt, arm und zerbrechlich, das sind die heutigen Senioren und Rentner also schon lange nicht mehr. Die Gesellschaft verändert sich und damit auch das Alter.
Die „jungen Alten“ sind fit und leistungsstark
Die ältere Generation ist fitter und leistungsfähiger denn je. Sie haben oft über Jahrzehnte gearbeitet, sind gut ausgebildet und besitzen eine große Lebenserfahrung. Im Gegensatz zu früheren Generationen wollen die heutigen Alten noch ein Teil der Gesellschaft sein. Es verbreitet sich ein neues Bewusstsein unter den Menschen fortgeschrittenen Alters, wie sie ihre freie Zeit gestalten möchten. Sie wollen mitbestimmen und in das soziale Leben einbezogen werden.

Zeit sich selbst zu verwirklichen
Dabei geht es ihnen nicht nur um selbstloses ehrenamtliches Engagement, sondern oft wird das Alter noch einmal dazu genutzt, um sich selbst zu verwirklichen. Der Ruhestand ist die Zeit das zu machen, wozu vorher im zeitlich eng gestrickten Alltag keine Zeit blieb. „Oftmals sind Ältere auf der Suche nach Handlungsfeldern, die nichts mit ihrer früheren Arbeit zu tun haben, in denen sie aber trotzdem ihre im Berufsleben gewonnen Kompetenzen einbringen können.“, weiß Dagmar Jung vom Referat Altenhilfe des Diakonischen Werks Hessen und Nassau.
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Neuartige Projekte in der EKHN
Für die Seniorenarbeit in Gemeinden bedeutet das, dass sich auch hier etwas verändern muss. Die neuen Ruheständler werden von traditionellen Angeboten kaum noch angesprochen, darauf muss auch die kirchliche Seniorenarbeit reagieren. Kreative Projekte sind geprägt von Eigeninitiative, freiwilligem Engagement und generationsübergreifender Arbeit. In der EKHN haben sich bereits einige ausgefallene und erfolgreiche Projekte von Kultur-, Bildungsarbeit über Patenschaftsprojekte bis hin zur Wohnberatung etabliert.
Seniorenbüro Winkelsmühle in Offenbach-Dreieich-Rodgau
Das Seniorenbüro ist eine Vermittlungsstelle des Diakonischen Werkes, das interessierte ältere Menschen in verschiedenste Projekte vermittelt. Wer gerne mit Kindern arbeitet kann sich zum Beispiel im dem Projekt „1 und 1“ engagieren. Hier geht es darum, Lernpatenschaften für Grundschüler zu übernehmen und spielerisch die deutsche Sprache zu vermitteln. Wer sich lieber mit Jugendlichen beschäftigt, der kann sich an dem Projekt „Jugend ohne Schulden“ beteiligen. In diesem Projekt soll Schülern von Offenbacher Schulen ein Verständnis für Geld vermittelt werden. Auch für „Junge Alte“, die lieber älteren Menschen helfen, besteht die Möglichkeit sich einzubringen. Es gibt die sogenannte „Wohnberatung“, bei der ältere Menschen beraten werden, wie man die eigenen vier Wände verändert werden kann, um so lange wie möglich in der vertrauten Umgebung bleiben zu können. Das sind nur einige Beispiele aus dem Angebot des Seniorenbüros.
Seniorenbüro WinkelsmühleQualifizierung zum Demenzhelfer in der Diakonie Darmstadt
Ehrenamtlich Engagierte können sich bei der Diakonie Darmstadt Dieburg durch ein spezielles Qualifizierungsprogramm zum Demenzhelfer ausbilden lassen. Sie werden dadurch auf die Arbeit mit Demenzkranken vorbereitet und können pflegende Familien und Angehörige stundenweise durch ihre Arbeit entlasten. Auch für den Ehrenamtlichen hat die Auseinandersetzung mit der sehr beängstigenden Krankheit einen Vorteil, die Erkrankung verliert an Schrecken und man lernt mit Demenz umzugehen.
Diakonie DarmstadtPluspunkt in Wiesbaden-Erbenheim
Pluspunkt bietet eine Reihe an Kursangeboten, die von Theaterworkshops über Handy, Internet und PC Schulungen bis hin zu Tanztreffs reichen. Auch Tagesfahrten, Ausflüge und Reisen nach Tansania, Sansibar oder Thailand gehören zum Angebot. Ein ganz besonderes Projekt gehört bei Pluspunkt ebenfalls ins Programm: der Kleinreparatur-Dienst „Rentner helfen Rentnern“. Die engagierten Rentner bringen in Ordnung, was kaputt ist - und das kostenlos. Das Projekt wurde auf dem diesjährigen EKHN-Tag mit dem Preis der Jury ausgezeichnet.
Pluspunkt Erbenheim
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