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Umgang mit Sterbenden

Sean Warren/istock.comBeistand im Krankenhaus

Gegen eigene Todesangst ankämpfen

Einen Todkranken besuchen. Dazu brauchen Freunde und Verwandte viel Mut. Daher verbringen viele Menschen ihre letzten Stunden einsam. Das hängt einerseits damit zusammen, dass einige Menschen aus Vernunftgründen einem Todkranken nicht zur Last fallen zu wollen, sagen Experten. Andererseits wollen sie durch einen Besuch nicht an unangenehme Themen wie Krankheit und Tod erinnert werden. Daher möchten Krankenhausseelsorger Mut machen, einem todkranken Menschen zu begegnen, seine Gefühle anzunehmen und auszuhalten.

Sie warnen jedoch davor sich selbst zu überfordern. Wer spürt, dass er an Grenzen kommt, kann sich an einen Krankenhauspfarrer oder einen Hospizhelfer wenden. Sie können dem sterbenden Menschen die Sicherheit geben bei ihm zu sein, wenn der Tod eintritt. Wenn Todkranken die Angst genommen ist einsam zu sterben, begegnen sie oft gerade dann entspannt dem Tod, wenn sie alleine sind.

Die Phantasien, die sich jemand zuvor über das Sterben macht, sind meist viel dramatischer als der tatsächliche Sterbeprozess. Ein Angehöriger oder Freund kann seine Hemmungen überwinden indem er sich bewusst macht, dass dieser Mensch lebt – bis zum letzten Atemzug.

Offen für das Gespräch über den Tod sein

Es kommt möglicherweise aber vor, dass jemand über den nahestehenden Tod sprechen möchte. Krankenhausseelsorger raten dazu zuzuhören. Aussagen wie: „Lass den Kopf nicht hängen, das wird schon wieder“, seien Impulse, die dem Kranken signalisieren: „Eigentlich möchte ich mit dir nicht darüber reden.“ Die meisten schwer Kranken sprechen dieses Thema dann auch nicht mehr an. Die Seelsorger empfehlen, den Kranken selbst entscheiden zu lassen, ob er über den Abstieg der Frankfurter Eintracht oder seine Ängste vor dem Sterben reden möchte. Es ist hilfreich, diesen Menschen in seinen Gedanken nicht allein zu lassen, wenn er das wünscht.

Wer mit einem sehr kranken Menschen umgeht, sollte keine Angst haben, ihn mit Banalitäten zu belästigen. Das Gefühl noch zu leben, können Besucher dem Kranken zeigen, indem sie ihn an ihrem Leben teilhaben lassen. Ihm beispielsweise erzählen, dass der Enkel wieder eine fünf in Mathe geschrieben hat. Dennoch sollte sehr sensibel auf die Bedürfnisse des Kranken eingegangen werden. Manchmal ist ein kurzer, rund zehnminütiger Besuch angemessen.

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Tu, was zu tun kannst.
Und dann ist gut, denn mehr geht nicht.
Alles weitere kann ich in die Hände Gottes legen
und darauf vertrauen, dass er es wohl gut mit mir meint.
(Carsten Tag zu Prediger 9,10)

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